Montag, 23. Januar 2012

Spieletest: Aquileia


Beim Brettspiel Aquileia dreht sich alles um Taktik! Wer findet sich am schnellsten in der zweitwichtigsten Stadt des Römischen Reiches zurecht? Wer schafft es am schnellsten an Reichtum und Besitz zu kommen? Und vor allem: Wer wird am Ende siegen? 

Ein Spiel für Strategen und Taktiker das seine Tücken hat. 


Verlag: Zoch                                                
2 von 5 Spielkegeln
Erscheinungsjahr: 2011
Alter: ab 12 Jahren
Teilnehmerzahl: 3-6
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: ca. 34 Euro


Eine kurze Beschreibung von Aquileia abzugeben ist wirklich keine leichte Aufgabe. Die Bedienungsanleitung des Spiels füllt acht DIN A4-Seiten und lässt trotzdem noch einige Fragen offen. Ich werde versuchen euch kurz näher zu bringen, worum es in Aquileia überhaupt geht. 

Kurzbeschreibung:

Die Idee hinter Aquileia ist wohl in der Zeit des Römischen Reiches ein möglichst erfolgreicher Unternehmer zu sein. Es kann Handel betrieben werden, mit Rüstung, Pferden und Sklaven. Man kann zu Kämpfen in Arena und Stadium antreten, und mit seinen errungenen "Gütern" Handwerksstätten und Villen bauen. All das um möglichst viele Wertungspunkte zu sammeln.  

Das Spiel besteht aus sechs Runden. Pro Runde wird jedes der sechs Aktionsfelder der Reihe nach abgearbeitet. Es wird gehandelt, gekämpft und gebaut, und schnell merkt man, dass es bei diesem Spiel ganz besonders auf eine gute Taktik ankommt. Am Ende des Spiels ist nicht etwa von Bedeutung wie viel Gold und Silber man angehäuft hat, sondern wie viele Siegpunkte der Spieler machen konnte. Diese Punkte bekommt man als Sieger in der Arena oder aber für das Bauen von Häusern.  


 Als Beispiel stelle ich euch kurz zwei der sechs Aktionsfelder vor:


Aktionsfeld Mercatus I
Aktionsfeld Stadium III
Auf dem Feld Mercatus I kann jeder Spieler gegen den Einsatz von einem Bronzestück Rüstung, zum Kampf in der Arena, oder Pferde, zur Unterstützung im Stadium, kaufen. Außerdem können Sklavenkarten gegen verschieden Geldeinsätze erstanden werden. Auf dem Feld Stadium III können die Spieler nun gegeneinander beim Pferderennen antreten. Hier kommen die im Mercatus erstandenen Pferdekarten zum Einsatz.  Sie helfen beim Sieg, denn sie werden zu den gewürfelten Punkten hinzugezählt. Wer die meisten Punkte hat gewinnt das Pferderennen, und erhält neben Gold oder Silber auch noch eine Stadionkarte. Diese Karten können entweder Siegpunkte für die Endwertung beinhalten, oder später beim Hausbau von nutzen sein. 


Persönliche Bewertung:


"Hätte ich so viele Sklaven wie du,
würde ich mir eine Villa bauen!"
Ich muss sagen, dass es einige Punkte gibt, die mich an diesem Spiel stören. Zum einen hat es nicht, wie gerne von den Machern behauptet, nur 15 - 30 Minuten gedauert bis alle Spieler die Regeln verinnerlicht hatten. Um ehrlich zu sein haben wir über eine Stunde während des Spiels mit Bedienungsanleitungen in verschiedenen Sprachen hantiert und über Regeln diskutiert. Die Bedienungsanleitung ist wunderbar illustriert und sogar mit Beispielen versehen, lässt aber doch für meinen Geschmack zu viel Raum für Fragen. Das führte dazu, dass wir uns als Spieler untereinander auf Regeln geeinigt haben. 


Außerdem ist das Spiel offiziell für Kinder ab 12 Jahren geeignet, ich kann mir aber nicht vorstellen wie man einem Kind in diesem Alter die Regelflut am besten beibringt. 


Wie oben beschrieben verläuft ein Spiel in sechs Runden. Das Problem ist nur, dass man um richtig Punkte machen zu können wirklich viele Gebäude errichten muss, dazu braucht man Geld und Sklaven. (Ja richtig, Sklaven sind bei Aquileia eine eigene Währung.) Der Spieler verwendet also unter Umständen viel zu viele Runden darauf die nötigen Ressourcen zum Häuserbau zu erwirtschaften, und hat dann kaum noch Zeit um Häuser zu Bauen. Wäre das Spiel ein Paar Runden länger, könnte man erst richtig taktieren, so müssen alle Spieler, wollen sie überhaupt eine Chance haben zu gewinnen, im Prinzip alle das gleiche tun. Einfach mehrere Runden zu spielen als vorgesehen ist, ist allerdings  nicht möglich, weil dazu nicht ausreichend Spielkarten in Aquileia enthalten sind. 


Schön wäre es eventuell auch gewesen eine Art Sortierkasten für die vielen Kleinteile zu haben, aber das ist natürlich kein muss. 


Alles in Allem bleibt zu sagen, dass in Aquileia viele gute Ideen verarbeitet wurden, die das Spiel insgesamt vielleicht etwas überladen. Hat man sich aber erst einmal durch alle Regeln gewühlt, und bei bedarf eigene aufgestellt, kann das Spiel durchaus unterhaltsam sein und Spaß machen. Dafür und für das schöne Design gibt es zwei von fünf Spielkegeln. 

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