Mittwoch, 8. Februar 2012

Spieletest: Wollmilchsau

- „Hund!“
- „Nein, Katze! Siehst du nicht, was der Würfel
   anzeigt, du Pfeife? Her mit deinen Karten!“
- „Augen auf im Straßenverkehr! Du bist die
  Pfeife! Katze war in der Runde davor schon!“

So rabiat geht es schon mal zu, wenn man Wollmilchsau spielt. Aber genau das macht das Spiel aus: Dass es ordentlich zur Sache geht. Wollmilchsau ist ein rasantes Reaktionsspiel, das selbst Spielmuffeln Spaß macht!



4 von 5 Spielkegeln
Verlag: Zoch
Erscheinungsjahr: 2011
Alter: 8+
Teilnehmerzahl: 2-6 Spieler
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Preis: 8,98 Euro (bei Amazon)



Kurzbeschreibung:

Es gibt Spielkarten mit jeweils einem Tier darauf. Insgesamt gibt es 6 Tiere (Hund, Katze, Maus, Schwein, Schaf und Kuh). Diese sind auch auf einem Würfel. Aus den Karten werden zwei Stapel gebildet, die offen in der Tischmitte liegen. Es wird reihum gewürfelt. Für den Spielablauf gibt es 3 Regeln:

Beispiel für Grundregel 1



 1.  Man muss das Tier rufen, das der
      Würfel anzeigt.







Beispiel für Grundregel 2



  2. Ist das gewürfelte Tier auf einer der beiden
      Karten abgebildet, darf man keines der
      gezeigten Tiere rufen und ruft ein beliebiges
      anderes Tier.






3. Man darf in der aktuellen Runde nicht das Tier rufen, das in der vorherigen Runde richtig gerufen wurde.

Wer das richtige Tier ruft, bekommt eine Karte oder kann seine gewonnenen Karten sichern. Wer ein Tier falsch ruft, muss seine gewonnenen (ungesicherten) Karten abgeben. Es gewinnt der Spieler, der am Ende die meisten Karten hat.


Persönliche Bewertung:

Die Gestaltung des Spiels ist sehr ansprechend. Die Tiere auf den Spielkarten sind witzig und äußerst niedlich. Den leicht schielenden Hund oder das gemütliche Schwein möchte man am liebsten knuddeln. :-D
Auch der Holzwürfel, auf dem die Tierköpfe zu sehen sind, bekommt wegen seines Materials einen großen Pluspunkt. Etwas nachteilig ist, dass die Farben der Tierköpfe leicht abfärben bzw. verwischen.

Der Spielumfang und die Spielanleitung sind sehr übersichtlich. Man muss nicht lange aufbauen und sich nicht groß einlesen. Mit den 3 Grundregeln ist das Spiel praktisch schon erklärt. Was sich anfangs so leicht anhört, ist in der Praxis zunächst aber unglaublich schwer. Die ersten beiden Regeln kann man sich ja noch merken, aber wenn man sich dazu dann noch merken muss, was in der vorhergehenden Runde richtig erraten wurde, dann hat man ganz schnell mal ein falsches Tier gerufen.
Aber bitte nicht falsch verstehen: Ich finde jede der Regeln sinnvoll. Das Spiel wäre sonst auch zu langweilig. Wenn man das Spiel zuvor noch nicht gespielt hat, bietet es sich aber an, die ersten Runden ohne die 3. Regel zu spielen. Danach hat man sich mit den Tierbildern auf den Karten und auf dem Würfel vertraut gemacht und hat das Spielprinzip verstanden.

Ich habe das Spiel mit meiner Familie gespielt und wir waren alle zunächst etwas skeptisch, ob es wirklich Spaß macht. Spätestens nach der ersten Runde wurden wir eines Besseren belehrt und fanden, uns Tiernamen schreiend und Tränen lachend, wieder. ;-)

Fazit: Wollmilchsau ist ein rundum gelungenes Spiel, das einen kleinen Abzug wegen der anfangs etwas anspruchsvollen Spielweise bekommt. Die schnelle Spielweise macht den besonderen Reiz aus und sorgt für Spitzenstimmung, denn jeder ruft mal den falschen Tiernamen und wird sogleich mit der Schadenfreude der Mitspieler bedacht.

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